Jodlerfest Horw ist 1. Klasse
Mit dem grossen Festumzug ging am vergangenen Sonntag das 63. Zentralschweizerische Jodlerfest (ZSJF) zu Ende. Über 70'000 Besucherinnen und Besucher trotzten der Hitze und sahen spektakuläre Vorträge im Jodeln, Alphornblasen und Fahnenschwingen.
Thomas Zemp, OK-Präsident des ZSJF Horw 2019, brachte es an der Pressekonferenz auf den Punkt: «Wir haben ein wunderbares Fest erlebt.» Das Ziel ein «Fäscht för alli» zu organisieren, hätten sie erreicht. In der Tat zeigten sich die Jodler, Fahnenschwinger und Alphornbläser in ihren schönsten Trachten und das grosszügig angelegte Festgelände im Zentrum Horw liess keine Wünsche übrig. Was ebenfalls auffiel, waren die guten Gesamtergebnisse der insgesamt 467 Vorträge (214 im Jodeln, 144 im Alphornblasen, 109 im Fahnenschwingen). «In den Sparten Alphorn und Fahnenschwingen konnte das hohe Zentralschweizer Niveau gehalten werden», so Richard Huwiler, Präsident ZSJV und Jurypräsident. «Im Jodeln konnte man sich gegenüber Schötz sogar noch steigern.» Bei den Klassifizierungen ist ersichtlich, weshalb die Zentralschweiz seit Jahren zur Hochburg des Jodelns gehört. Ganze 72 Prozent schafften die Klasse 1 und somit die höchste Bewertung. «Was besonders heraussticht sind die Gruppen-Jodler, die mit 77 Prozent in der Klasse 1 ein hervorragendes Resultat herausholten», bemerkt Huwiler stolz. Obwohl die Klasse 2 ebenfalls ein gutes Resultat darstellt, wollen viele Teilnehmende unbedingt in die Klasse 1. «Seit Jahren versuchen wir, die Klasse 2 aufzuwerten», erklärt André von Moos, «aber da wir an allen Festen den gleichen Massstab anwenden müssen, ist das nicht möglich.» Auch die Fahnenschwinger haben gut abgeschnitten (49,5 Prozent in Klasse 1). Ein Grund seien auch die guten Bedingungen gewesen. «Wir fanden eine sehr gute Wettkampfvortragshalle vor, die hell, hoch und von der Sonne geschützt war», erwähnt Robert Lussi, Juryobmann Fahnenschwingen. Ebenso zeigten sich die Alphornbläser von ihrer besten Seite. Der Fokus liegt bei einem Drittel in der Klasse 1, was sie mit 37,5 Prozent mehr als erreicht haben. Dies, «obwohl die hohen Temperaturen die Bläser beeinflusst hat», wie Holger Lübke, Juryobmann Alphornblasen, anfügt. Obschon es mittags und nachmittags auf dem Asphalt teilweise grenzwertig heiss wurde, gab es wegen der Hitze keine aussergewöhnlichen Ereignisse. Auch hier waren die Organisatoren bestens vorbereitet: Strasse und Kühe wurden vor dem Umzug mit Wasser abgespritzt und auch die Pferde zogen die alte Gotthard-Postkutsche ohne Mühe durch die johlende Menge. So nahm der Brauchtumshöhepunkt des Jahres ein glückliches Ende.
Stefan Kämpfen