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Freitag, 3. Februar 2023
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Mit dem nahenden Valentinstag habe ich mich mit einem neuen Phänomen befasst, das jene, die auf der rosaroten Wolke sieben schweben, «Wanderlove» nennen. Nicht nur am Arbeitsplatz sondern auch im Liebesleben scheint «remote» voll im Trend zu... weiterlesen
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Bis 1973 war der Schweizer Franken, wie alle wichtigen Währungen auch, an den Dollar gebunden, und zwar über das sogenannte Bretton- Woods-System. Mit Milliarden musste der Franken zu diesem Zweck gestützt werden.
Fast alle Länder fanden dieses... weiterlesen
TV:«Falco – Verdammt wir leben noch!» Schon als kleiner Junge zeigt der Wiener Hans Hölzel, dass er ein aussergewöhnliches musikalisches Talent besitzt, aber auch gerne mal über die Stränge schlägt. Einige Jahre später ist Hölzel (Manuel Rubey)... weiterlesen
Ich bin manchmal ein sehr einfaches Gemüt. Wenn irgendwo «Sex» draufsteht, klicke ich drauf. So wie neulich, als mir ein Newsportal eine Pushnachricht beschert, in der die Rede von einem neuen Schweizer Film ist, in dem so viel Sex zu sehen.. weiterlesen
Geigenbauer Franco Ferloni steht im Atelier der Geigenbau Luzern GmbH, das nicht nur für Musizierende ein Blickfang ist. Bild: Stefan Kämpfen
Sie gehen einem gleichsam schönen wie seltenen Handwerk nach: Ufuk Irgin (Inhaber und Geschäftsführer) und Franco Ferloni sind Geigenbauer. In ihrem Geschäft an der Hirschmattstrasse 62 in Luzern reparieren, restaurieren, verkaufen und vermieten sie Streichinstrumente aller Arten und Grössen. Im Interview erklärt Franco Ferloni, wie er zu dieser Berufung kam, wer seine Kundschaft ist und welche Werke in ihrem Atelier gefertigt werden.
Herr Ferloni, wie sind Sie eigentlich Geigenbauer geworden?
Als Siebenjähriger habe ich mit dem Geigenspielen angefangen und seither begleitet mich das Instrument. Ursprünglich studierte ich Chemie und danach habe ich Theater gespielt. Auch mit dem Literatur-Nobelpreisträger Dario Fo habe ich einige Dinge zusammen gemacht. Da ich immer gut mit den Händen arbeitete, neugierig war und Geige spielte, entschied ich, an der Civica Scuola di Liuteria in Mailand zu studieren. Ich habe Neubau und Restauration studiert und eine weitere Masterclass in Restauration gemacht. So bin ich in das Geigenbaugeschäft gerutscht. Ufuk Irgin, mein Chef, studierte in Brienz.
Was sind die Stärken des Geigenbauateliers?
Unsere Stärke in Zusammenarbeit mit Profis sind Reparaturen und Klangeinstellungen. Man muss eine Sensibilität haben für solche Dinge. Für Musikerinnen und Musiker ist das Aussehen einer Geige nicht massgebend, – sie muss gut klingen und zusammenhalten. Wir haben auch schon mit 300 Jahre alten Instrumenten gearbeitet. Das braucht Geduld und Verantwortung. Eine weitere Stärke ist die Behaarung der Bögen. Sie sind mit Rosshaaren bespannt und es ist eine richtige Kunst, diese zu wechseln.
Spielen Sie selbst Geige?
Ich spiele noch etwas Geige. Das sollte man in unserem Beruf mindestens ein bisschen können, sonst baut man ja nur Holzschachteln. Eine weitere, wichtige Komponente ist eine psychologische. Wir sind Schreiner, die ihre Werke zum Klingen bringen müssen. Wie ein Psychologe muss man sich in die Kundschaft hineinfühlen und zu verstehen versuchen, welche Bedürfnisse sie haben. Man muss gut zuhören können und eine Antenne für ihre Wünsche besitzen.
Welche Arbeiten machen Sie in Ihrem Atelier?
Wir machen alles: Verkauf, Reparaturen, Restaurierungen und Support. Wir bauen höchstens zwei Instrumente pro Jahr. Ein grosser Teil macht auch die Vermietung von Instrumenten aus, da wir mit verschiedenen Schulen verbunden sind. Es besuchen uns viele Kinder, die ihr Instrument wechseln müssen. Sie können bei uns gute Instrumente zu moderaten Preisen erhalten, startend ab 18 Franken Monatsmiete. In limitierter Zahl machen wir auch Schätzungen für Versicherungen.
Aus welchem Holz sind die Geigen gebaut?
Für die Decken verwenden wir Fichtenholz, für den Boden, die Schnecke und den Zargenkranz Ahornholz. Fichte findet man in Norditalien oder auch im Bergün. Das Ahornholz stammt von den balkanischen Ländern und einen kleinen Teil kommt aus Kanada. Das Holz muss lange gelagert werden. Fichte ist ungefähr nach fünf bis zehn Jahren bereit zum Bearbeiten. Ahorn, das kompakter ist, benötigt 20 bis 25 Jahre.
Welche Menschen kommen zu Ihnen in den Laden?
Einerseits sind es vor allem Schüler:innen und Student:innen, andererseits auch Profis aus unterschiedlichen Sparten. Mit Kindern muss man anders arbeiten, sie haben andere Bedürfnisse. Sie müssen zuerst das Instrument kennenlernen. Profis und auch Studentinnen und Studenten haben genauere Vorstellungen. Während der Festival-Zeit haben uns auch schon Musizierende von den Berliner und den Wiener Philharmonikern besucht. Mit den Kunden des Luzerner Sinfonieorchester sind wir glücklich, – sie sind ein Diamant. Generell ist die Innerschweiz interessant, da es in den Schulen und in den Orchestern immer viel Bewegung gibt.
Haben Sie in Luzern überhaupt Konkurrenz?
Es gibt zwei andere Geschäfte, aber ich nutze das Wort «Konkurrenz» nicht. Eigentlich können wir gut miteinander leben. Manchmal senden wir auch Kunden zu ihnen, wenn wir etwas nicht haben oder umgekehrt.
Was sind die Preise, die man für Ihre Geigen bezahlen muss?
Geigen für Schüler:innen und Student:innen sind ab 1'800 Franken erhältlich. Die Preise für die Profi-Instrumente variieren stark und sind abhängig vom Autor, dem Modell und dem Zustand usw. Wir wollen die Preise nicht zu hoch steigen lassen, sonst verbrennt man sich – wie Ikarus – die Flügel. Wenn es nur um das Geld geht, würde man den Spass verlieren.
Die Fragen stellte: Stefan Kämpfen
Geigenbauer Franco Ferloni steht im Atelier der Geigenbau Luzern GmbH, das nicht nur für Musizierende ein Blickfang ist. Bild: Stefan Kämpfen
Sie gehen einem gleichsam schönen wie seltenen Handwerk nach: Ufuk Irgin (Inhaber und Geschäftsführer) und Franco Ferloni sind Geigenbauer. In ihrem Geschäft an der Hirschmattstrasse 62 in Luzern reparieren, restaurieren, verkaufen und vermieten sie Streichinstrumente aller Arten und Grössen. Im Interview erklärt Franco Ferloni, wie er zu dieser Berufung kam, wer seine Kundschaft ist und welche Werke in ihrem Atelier gefertigt werden.
Herr Ferloni, wie sind Sie eigentlich Geigenbauer geworden?
Als Siebenjähriger habe ich mit dem Geigenspielen angefangen und seither begleitet mich das Instrument. Ursprünglich studierte ich Chemie und danach habe ich Theater gespielt. Auch mit dem Literatur-Nobelpreisträger Dario Fo habe ich einige Dinge zusammen gemacht. Da ich immer gut mit den Händen arbeitete, neugierig war und Geige spielte, entschied ich, an der Civica Scuola di Liuteria in Mailand zu studieren. Ich habe Neubau und Restauration studiert und eine weitere Masterclass in Restauration gemacht. So bin ich in das Geigenbaugeschäft gerutscht. Ufuk Irgin, mein Chef, studierte in Brienz.
Was sind die Stärken des Geigenbauateliers?
Unsere Stärke in Zusammenarbeit mit Profis sind Reparaturen und Klangeinstellungen. Man muss eine Sensibilität haben für solche Dinge. Für Musikerinnen und Musiker ist das Aussehen einer Geige nicht massgebend, – sie muss gut klingen und zusammenhalten. Wir haben auch schon mit 300 Jahre alten Instrumenten gearbeitet. Das braucht Geduld und Verantwortung. Eine weitere Stärke ist die Behaarung der Bögen. Sie sind mit Rosshaaren bespannt und es ist eine richtige Kunst, diese zu wechseln.
Spielen Sie selbst Geige?
Ich spiele noch etwas Geige. Das sollte man in unserem Beruf mindestens ein bisschen können, sonst baut man ja nur Holzschachteln. Eine weitere, wichtige Komponente ist eine psychologische. Wir sind Schreiner, die ihre Werke zum Klingen bringen müssen. Wie ein Psychologe muss man sich in die Kundschaft hineinfühlen und zu verstehen versuchen, welche Bedürfnisse sie haben. Man muss gut zuhören können und eine Antenne für ihre Wünsche besitzen.
Welche Arbeiten machen Sie in Ihrem Atelier?
Wir machen alles: Verkauf, Reparaturen, Restaurierungen und Support. Wir bauen höchstens zwei Instrumente pro Jahr. Ein grosser Teil macht auch die Vermietung von Instrumenten aus, da wir mit verschiedenen Schulen verbunden sind. Es besuchen uns viele Kinder, die ihr Instrument wechseln müssen. Sie können bei uns gute Instrumente zu moderaten Preisen erhalten, startend ab 18 Franken Monatsmiete. In limitierter Zahl machen wir auch Schätzungen für Versicherungen.
Aus welchem Holz sind die Geigen gebaut?
Für die Decken verwenden wir Fichtenholz, für den Boden, die Schnecke und den Zargenkranz Ahornholz. Fichte findet man in Norditalien oder auch im Bergün. Das Ahornholz stammt von den balkanischen Ländern und einen kleinen Teil kommt aus Kanada. Das Holz muss lange gelagert werden. Fichte ist ungefähr nach fünf bis zehn Jahren bereit zum Bearbeiten. Ahorn, das kompakter ist, benötigt 20 bis 25 Jahre.
Welche Menschen kommen zu Ihnen in den Laden?
Einerseits sind es vor allem Schüler:innen und Student:innen, andererseits auch Profis aus unterschiedlichen Sparten. Mit Kindern muss man anders arbeiten, sie haben andere Bedürfnisse. Sie müssen zuerst das Instrument kennenlernen. Profis und auch Studentinnen und Studenten haben genauere Vorstellungen. Während der Festival-Zeit haben uns auch schon Musizierende von den Berliner und den Wiener Philharmonikern besucht. Mit den Kunden des Luzerner Sinfonieorchester sind wir glücklich, – sie sind ein Diamant. Generell ist die Innerschweiz interessant, da es in den Schulen und in den Orchestern immer viel Bewegung gibt.
Haben Sie in Luzern überhaupt Konkurrenz?
Es gibt zwei andere Geschäfte, aber ich nutze das Wort «Konkurrenz» nicht. Eigentlich können wir gut miteinander leben. Manchmal senden wir auch Kunden zu ihnen, wenn wir etwas nicht haben oder umgekehrt.
Was sind die Preise, die man für Ihre Geigen bezahlen muss?
Geigen für Schüler:innen und Student:innen sind ab 1'800 Franken erhältlich. Die Preise für die Profi-Instrumente variieren stark und sind abhängig vom Autor, dem Modell und dem Zustand usw. Wir wollen die Preise nicht zu hoch steigen lassen, sonst verbrennt man sich – wie Ikarus – die Flügel. Wenn es nur um das Geld geht, würde man den Spass verlieren.
Die Fragen stellte: Stefan Kämpfen
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