Fabian Reinhard
will Verkehrsprobleme nachhaltig über die Stadtgrenze lösen.
Als die Abstimmung zur Bahnhofstrasse lanciert wurde, war für mich klar, dass die Abstimmung eng ausgehen könnte. Ich war gegen eine autofreie Bahnhofstrasse, denn ich sah die Wichtigkeit der Zufahrten rund um das Theater, das Gewerbe und schlussendlich der weitere Abbau von Parkplätzen. Trotzdem verstand ich die Gegenargumente, dass genau da Platz wäre, um im Sommer draussen zu sitzen - in einem schicken Café oder einem Bier-Garten - und etwas Schönes entstehen könnte, neben unserem Wahrzeichen der Kapellbrücke. Es wurden im Abstimmungskampf immer über Kosten von 6 Mio. Franken gesprochen und ich fand diese Gesamtkosten damals schon äusserst eng kalkuliert. Wenn ich mir jedoch die Kosten fünf Jahre später ansehe, zu dem notabene mehr als die Hälfte der Stimmbevölkerung «Ja» gesagt hat, stimmt mich eine autofreie Bahnhofstrasse nachdenklich. Für die Projektierung sind bis jetzt 0.8 Mio. Franken gesprochen worden für Workshops mit anscheinend relevanten Partnern sowie die Durchführung des Wettbewerbs und der Projektierung. Nun kostet das Vorprojekt nochmals zusätzlich 1.3 Mio. Franken. Somit sind, bevor die Bagger aufgefahren sind, bereits rund 2.2 Mio. Franken verbraten. Anfänglich waren dafür 410'000 Franken vorgesehen. Für die Erarbeitung des Ausführungsprojektes und die Ausschreibung entstehen weitere Kosten. Der Bau soll schlussendlich rund weitere 6,2 Mio. Franken verschlingen. Hinzu kommt nun, gemäss Stadtrat, eine WC-Anlage und weitere 2 Mio. Franken für einen Velo-Tunnel am Bahnhof. Unter dem Strich kostet uns nun eine autofreie Bahnhofstrasse rund 11 Mio. Franken. Ich denke, dass hier noch weitere beträchtliche Kosten hinzukommen werden. Ebenso werden die Eigentümer und das Gewerbe Einkommensverluste und Wertminderungen geltend machen. Ganz zu schweigen von den Ausfällen der Auto-Parkplätze und den Zusatzkosten durch die Erneuerung am Theater sowie der Umgebung um die Bahnhofstrasse. Ich respektiere die Abstimmung und den Entscheid des Volkes selbstverständlich. Trotzdem würde mich interessieren, ob das Stimmvolk nicht anders entschieden hätte, wenn man von Anfang an mit doppelt so hohen Kosten als veranschlagt ausgegangen wäre, die das Stimmvolk aus Steuergeldern finanzieren muss.
Mario Willimann, Grossstadtrat SVP
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