Fabian Reinhard
will Verkehrsprobleme nachhaltig über die Stadtgrenze lösen.
Buchautorin Federica de Cesco und Augenarzt Dr. Peter Maloca (v.l.n.r.)
Bild: Stefan Kämpfen
Am 22. November 2018 lud der Augenarzt und Forscher Dr. Peter Maloca zur Vorstellung seiner neu gegründeten Stiftung «Spectrum» ins Filmtheater des Verkehrshaus Luzern ein und begeisterte mit seinem Vortrag die Besucherinnen und Besucher. Als prominente Unterstützerin war die Weltliteratin Federica de Cesco mit von Partie.
In einer interaktiven Show brachte der charismatische Dr. Peter Maloca, Augenarzt mit Praxis in Luzern und Gruppenleiter für Bildgebung am Institute of Molecular and Clinical Ophthalmology Basel (IOB), seinen Gästen mit zum Teil verblüffenden Beispielen näher, wie wichtig nicht nur das Augenlicht, sondern auch die gesellschaftliche Hilfe untereinander ist. Die Stiftung «Spectrum» will Menschen mit Augenkrankheiten oder Sehverlusten dank neuen Forschungsergebnissen Mut und Hoffnung geben. Sie möchte das Bewusstsein der Gesellschaft für die Augenforschung schärfen, indem mit vereinten Kräften bahnbrechende Projekte und der Schweizer Nachwuchs gefördert werden sollen. Aussergewöhnlich an der Stiftung ist, dass die Forschungsresultate mit der Gemeinschaft geteilt werden und so die Gesellschaft direkt und als erste davon profitiert.
Obwohl «Spectrum» erst vor einigen Monaten gegründet wurde, ist die Stiftung in der Schweiz und international bestens mit hervorragenden Fachleuten vernetzt. Der erste Erfolg zeigt sich dahingehend, dass einige der weltbesten Augenärzte wie Professor Rick Spaide aus New York oder Professor Adnan Tufail begeistert im Beirat Platz genommen haben. Für die öffentliche Bekanntmachung wurde die weltbekannte Schriftstellerin Federica de Cesco ins Boot geholt, die Dr. Maloca am Filmabend Fragen stellte, «die wir schon immer wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten». In diesem kleinen Podiumsgespräch erfuhren die anwesenden Gäste, dass es schon im Mittelalter Sehhilfen gab, die aus dem Beryll-Kristall gefertigt wurden, das der Brille später ihren Namen verlieh. Seither hat sich das Wissen und die Technik sehr stark weiterentwickelt. Dass Forschung wichtig ist, vergegenwärtigt Dr. Maloca mit dem Beispiel des ehemaligen Queen-Sängers Freddie Mercury, der 1991 an den Folgen von AIDS starb. «Dank der Forschung und mit den heutigen Mitteln und Möglichkeiten würde er noch leben.» So haben er und seine Mitstreiter beispielsweise ein ultramodernes Bildanalyse-Verfahren mit Künstlicher Intelligenz zur frühen Tumor-Entdeckung entwickelt, das kostenfrei für die Augenärzte zu Forschungszwecken verfügbar gemacht wird. Die High-Tech-Entwicklung, welche grosszügig durch eine Schweizer Stiftung gefördert wurde, hatte eine halbe Million Franken gekostet und wurde vollständig mit Schweizer Firmen in Schweizer Qualität durchgeführt. Aussergewöhnlich ist diese Pionierleistung, weil es weltweit die erste solche Anwendung ist. «Mit der heutigen Software und Lasertechnik ist es möglich, einen Augentumor besser darzustellen und ihn dank Künstlicher Intelligenz etwa 240 Mal schneller zu vermessen», berichtet Dr. Maloca. Um diese Entwicklung zu versinnbildlichen, nahm er seine Gäste mit einem eindrücklichen 3D-Film auf eine Reise durch das menschliche Auge.
Gemäss Dr. Maloca zögern Menschen bei Augenproblemen viel zu lange, bis sie einen Arzt aufsuchen. Wie einer seiner Patienten, der sich erst dann behandeln liess, als er die Strassenschilder auf der Autobahn nicht mehr erkennen konnte. Als anderes Beispiel nannte der Augenarzt aus Luzern einen Mann, der nach dem Einkauf felsenfest davon überzeugt war, dass sein grünes Auto gestohlen wurde, obwohl der Wagen noch an Ort und Stelle stand. Das Problem war, dass der Patient sein eigenes Auto nicht mehr erkannte, da er nach der Operation der Linse alle grünen Farbtöne plötzlich in Blau wahrnahm. Dabei kann den meisten von ihnen sehr gut geholfen werden, wie Dr. Maloca anhand der Geschichte seiner ehemaligen Patientin demonstrierte, die er zum Interview eingeladen hatte. Die Violinistin erkrankte in jungen Jahren am grauen Star und konnte die Musiknoten nicht mehr lesen. Dr. Maloca operierte die Patientin und konnte so ihr Sehvermögen wiederherstellen. Später erlitt die Musikerin eine Hirnblutung. Nur dank der schnellen Hilfe vieler professionell agierender Menschen, konnte die Frau rechtzeitig ins Spital eingeliefert und gerettet werden. Damit will Dr. Maloca noch auf ein zweites, ihm wichtiges, Anliegen hinweisen. «Gerade jetzt, in Anbetracht von steigenden Gesundheitskosten und unzuverlässigen politischen Entwicklungen, ist es mehr denn je nötig, dieser Entwicklung mit neuen Ideen zu begegnen und den Zusammenhalt zu fördern. Die besondere Stärke der Schweiz lag immer in einem starken Gemeinschaftsgeist.» Sein primäres Ziel sei es, Augenkrankheiten zu heilen oder zu lindern. Deshalb sei jede Spende, ob klein oder gross, herzlich willkommen.
www.spectrumfoundation.ch
Luzerner Kantonalbank AG, Luzern
IBAN: CH41 0077 8206 2290 5200 1
Stefan Kämpfen
Lade Fotos..